Die Wunderkammer

Kuriositätenkabinett, Panoptikum, Surrealeum, begehbares Wimmelbild
Ein Gesamtkunstwerk mit Faszination fürs künstlerische Erlebnis! Ein Besuch der sich lohnt.

Der Eingang

Es gibt nichts Vergleichbares

Mit der vom Künstler Harry Beiersdorf installierten Wunderkammer bietet das ehemalige Landgestüt Traventhal, gelegen am gleichnamigen Fluss der Trave, eine einmalige und in dieser Form bisher nicht bekannte Darstellungsform. In einem Gebäude auf dem Gelände der ehemaligen Anlage der dänischen Könige findet sich Raum für ein mit überraschender Fantasie geschaffenes Gesamtkunstwerk, das keine Grenzen zwischen Malerei, Arrangements, Kuriositäten und Obskurem kennt.


Man findet Antikes, Kitschfigürchen aus Porzellan, Keramik und Metallguss, die in großem Überfluss aus offenen Schränken und Schubladen hervorquellen. Daneben historische Wachsfiguren aus dem ehemals berühmten Berliner Panoptikum Castans, die in surrealen Szenen zum Leben erweckt werden. Ob Loriot auf seinem Sofa, Mao oder Gorbatschow, der Hamburger Michel unter Palmen, man wundert sich in der Wunderkammer. Alles eingebettet in eine fantastische Lichtschau des Lichtkünstlers Jens Malyszczyk.

Loriot auf seinem Sofa in der Wunderkammer

Wunder über Wunder, man wundert sich in der Wunderkammer

Die Oldtimer und der weiße Hochzeits Rolls-Royce, der große Hamburger Michel, der Giger Tisch, Fontane begrüßt ein Alien, die Friedenskanone, die Frau ohne Unterleib, der Original-Segelflieger der 50er Jahre, die große Orgel, das Original Berliner Zimmer aus dem Panoptikum Castans, die Tresore des Goldschatzes, die Kirchenruine, Dr. Frankensteins Kellerlabor mit seinem Wesen kurz vor der Erweckung, Dr. Adenauers Büro mit Gorbatschow und Molotow, Mao und Stalin.
Der römische Bocca della Verità, bekannt als der Mund der Wahrheit, das Original 50er Jahre Zimmer, Loriot auf seinem Sofa, die Erotik-Art-Galerie mit Bildern, Objekten und dem original Walpenis, ein Ausserirdischer begrüßt das irdische Kind, an der Decke wandern Sterne über Michelangelos Fresko „Die Erschaffung Adams“ aus der sixtinischen Kapelle, allerlei Kunst an den Wänden.
35 Wachsfiguren aus Castans Panoptikum, die antiken Vitrinen mit Sammlungen aus aller Welt, Illuminationen des Lichtkünstlers Jens Malyszczyk usw.

Lageplan des ehemaligen Landgestüt Traventhal

Kunstkenner werden an Bilder und Plastiken aus Dadaismus und Surrealismus erinnert. In einem Seitenkabinett, der Erotik Art Galerie, werden pikante erotische Darstellungen gezeigt, auch ein echter Walpenis. Im Mittelpunkt aber steht die Darstellung der Menschwerdung. Frankensteins vergeblicher Versuch, Leichen zum Leben zu erwecken, wird der göttlichen Erschaffung des menschlichen Lebens gegenübergestellt. In einer schauerlichen Grube sieht man den grauslich überheblichen Meister dabei, dem wieder ausgegrabenen Leichnam neues Leben einzuhauchen. Komplizierte Elektroinstallationen sollen mit Hilfe eingefangener sphärischer Energie das Werk vollenden. Den Gegenpol, in gleichsam himmlischer Höhe unter dem Dach schwebend, stellt die sehr echt wirkende Kopie des Michelangelo Freskos der Schöpfung dar: Gott erweckt mit gestrecktem Finger Adam zum Leben. Eine beeindruckende grossformatige Kunstshow im Wimmelbild der übrigen Installationen und Inszenierungen.

Die Traventhaler Wunderkammer findet kaum eine vergleichbare Darstellung und ist schon deshalb einen Besuch wert. Dies gilt um so mehr, als der Besucher historisch brisantes Gelände betritt. Hier fand wohl die gefährliche Liebesaffäre zwischen Königin Caroline Mathilde und dem Leibarzt des Königs, dem zum Grafen geadelten Johann Friedrich Struensee statt. Struensee fand nicht zuletzt auch wegen dieser Liebschaft, hauptsächlich aber wegen seiner durchgesetzten Modernisierung und Liberalisierung des dänischen Staates ein grausames Ende: Er wurde zur öffentlichen Enthauptung und Vierteilung verurteilt und hingerichtet. Das Schicksal Struensees wurde mehrfach in Literatur und Film dargestellt. Das königliche Sommerschloss wurde im 19. Jh. abgebrochen und in den Jahren 1870/80 durch die jetzigen Gebäude, dem königlich preußischen Landgestüt, ersetzt. Seit 1998 ist die Anlage in Privatbesitz. Regelmäßig finden hier kulturelle Begegnungen und Veranstaltungen statt.

Seit je her fasziniert mich das „Fahrende Volk“ mit seiner darstellenden Kunst. Die Zirkusse, Hippodrome, Panoptiken, Puppentheater, Inszenierungen lebender Bilder, Wanderkabinette, Schaubuden mit Illusionen und Automaten, Sideshows mit ihren Freaks, die Gaukler, Schausteller, Artisten, Tänzer, Pantomimen, Fakire, Feuerspucker, Schwertschlucker, Hellseher, Spiritisten, Hypnotiseure, Wahrsager, Entfesselungskünstler und Magier. Die großen Shows von Buffalo Bill bis Harry Houdini, mit ihren lockenden bunten Plakaten, der verführenden Werbung in zauberhafte, fremde Welten.

Mein Leben, empfunden als farbige Collage, wird geprägt durch die Spektren der Klänge von Bach über Miles Davis bis zu Frank Zappa. Durch die Literatur von Mickey Mouse über Aldous Huxley bis zu Friedrich Nietzsche. Durch die Bilder von Leonardo da Vinci über Max Ernst bis zu Pablo Picasso. Der Opa, als Steinmetz und Bildhauer, mag erste Keime zum freien Schaffen gesät haben. Auch wenn Gruppenzugehörigkeit schwerfällt, so hat doch die Bewegung der Hippies einiges bewirkt: Sie hat einige Krusten geknackt und verlief friedlich.

Die wilden 60er Jahre im atemberaubenden Berlin setzten so bedeutsame und untrügliche Merkmale, wie das Leben unter sizilianischer Sonne mit frischem Fisch und gutem Wein am Meer. Die Liebe zu Antikem, zum Handwerk und die Achtung althergebrachter Werte hindern nicht den Drang zu Innovationen und Freiheit des neugierigen Geistes.

Die Fragmente der bildenden Künste spiegeln sich in meinen eigenen Arbeiten wider: Bilder in Öl, Zeichnungen, Collagen, erotische Schmuck-Kollektionen. Feste Installationen, wie das „Arschloch-Mahnmal“ oder die „Mobilen Zwischenwelten“ mit dem Walpenis, der Friedenskanone usw., weisen den Weg zum Gesamt-Kunstwerk auf dem Landgestüt Traventhal, der Wunderkammer: Surrealeum, Kuriositäten-Kabinett und Panoptikum.

Scheinbar logisch fügt sich eine Collage aus wirklicher Unwirklichkeit zu einem Ganzen. Die Liebe zum Surrealismus und Dadaismus bilden den Kitt für die eigenen Inszenierungen mit ihren geheimnisvollen Welten. Interpretationsvorgaben finden nicht statt. Mona Lisa lächelt und Magritte raucht seine eigene Nase in der Pfeife.

Harry Beiersdorf
Das Berliner Castans Panoptikum wurde von den Gebrüdern Castan 1870 gegründet. Neben dem Hauptgeschäft in Berlin gab es viele Ableger in Deutschland.

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Wunderkammer Traventhal
Schandule 5 • D-23795 Traventhal

Büroadresse

Dorfstr. 26
24795  Traventhal
+49 (0)4551 - 968925
Telefax 04551-968926
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Öffnungszeiten

Die Wunderkammer ist während unserer Veranstaltungen geöffnet. Die Veranstaltungstermine finden Sie auch auf
www.landgestuet-traventhal.de
Sondertermine werden bekanntgegeben. Zutritt ab 12 Jahren.


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